Über die Schäferei

Die Schäferin

Mein Name ist Rosali. Ich bin in Berlin aufgewachsen, doch das Stadtleben war nie das Richtige für mich. Schon seit meiner frühesten Kindheit zog es mich in den großelterlichen Kleingarten, immer begleitet von unserem treuen Familienhund.
Nach meinem Abitur im Jahr 2017 entschied ich mich, nach Brandenburg in ein kleines 150-Einwohner-Dorf zu ziehen. In Berlin hatte ich nach einer passenden Ausbildung gesucht, jedoch ohne Erfolg. Schließlich landete ich auf einem Selbstversorgerhof, um das Landleben auszuprobieren. Dort entdeckte ich meine Liebe zu den zehn Schafen im Garten und stellte fest, dass die tägliche Versorgung der Tiere mir großen Spaß bereitete.
Dies führte mich dazu, verschiedene Praktika in Schäfereien in ganz Deutschland zu absolvieren und schließlich eine Ausbildung zum Tierwirt mit Fachrichtung Schäferei zu beginnen. Mein erster Ausbildungsbetrieb befand sich in Mecklenburg-Vorpommern. Nach einem Jahr wechselte ich nach Sachsen, um in einer Elb-Deichschäferei weiterzulernen.
Im Jahr 2020 schloss ich meine Ausbildung erfolgreich ab und arbeitete noch einige Monate in einer Schäferei. Schließlich fasste ich den Entschluss, meinen eigenen Betrieb zu führen. So zog ich nach Thüringen, um meine eigene Schäferei aufzubauen – zunächst noch im Nebenerwerb.
Von 2021 bis 2024 habe ich bei der Natura2000 Station Gotha/Ilm-Kreis als angestellte Schäferin in Teilzeit die Weidewonne-Landschaftspflegeherde mit aufgebaut und betreut. Seit 2025 widme ich mich ausschließlich meiner eigenen Herde und fokussiere mich voll und ganz auf deren Pflege und Entwicklung.

Der Resthof

Der Hof, den ich 2021 erworben habe, ist ein historischer Vierseithof mit unbekanntem genauen Baujahr. Ein Zimmermann schätzte das Alter des Fachwerk-Wohnhauses auf etwa 300 bis 400 Jahre.
Früher war der Hof die Heimat des Dorfschmieds, und das an die Straße angrenzende Gebäude diente als Dorfschmiede. Bevor ich den Hof kaufte, stand er zehn Jahre lang leer und befindet sich in einem sanierungsbedürftigen Zustand. Zum Hof gehören mehrere Gebäude sowie ein Garten auf einer Seite des Grundstücks.
Nach dem Kauf begann ich zunächst mit der Sanierung des alten Schweinestalls, um meinen Schafen und Ziegen ein Winterquartier zu bieten. Dazu wurden der Boden erneuert und die Wände ausgebessert und gekalkt. Anschließend richtete ich ein Badezimmer und ein Schlafzimmer für mich her.
Als Nächstes baute ich unter einem bereits vorhandenen Schleppdach einen neuen Hühnerstall. Im Jahr 2022 wurde eine Kläranlage errichtet, wodurch das Grundstück nun voll erschlossen ist. Für die Zukunft plane ich, den Hof besucherfreundlich zu gestalten, um Gäste und Schafbegeisterte empfangen zu können.

Die Hunde

Hunde sind die wichtigsten Mitarbeiter in einer Schäferei und erfüllen viele essenzielle Aufgaben. Dazu gehört natürlich das Hüten der Schafe, aber auch das Helfen beim Verladen auf den Anhänger oder das Sicherstellen, dass alle Schafe der Herde folgen. Meine Hunde sind meine Partner und leben bei mir im Haus, wo sie sich auch gerne auf dem Sofa entspannen.

Derzeit habe ich fünf Hunde:

Hund Dino Dino, ein kastrierter Rüde, ist ein Mischling aus Altdeutschem Hütehund und Australian Shepherd. Er lebte ursprünglich bei einer Frau, die ihn als Therapiehund ausbilden wollte. Allerdings war er zu temperamentvoll und mit dieser Aufgabe nicht ausgelastet. Aufgrund seines altdeutschen HütehundAnteils zeigte er großes Interesse an Schafen, sodass er schließlich bei mir landete. Ich bildete den gutmütigen Riesen aus, und mittlerweile haben wir schon viele verschiedene Herden zusammen gehütet. Dino ist richtig glücklich, wenn er täglich sechs Stunden arbeiten darf und dafür sorgt, dass kein Schaf auf der falschen Seite der Wiese frisst.

Hündin Akina Akina
Die aufgeweckte Hündin Akina ist ein Border Collie. Diese Rasse ist bekannt dafür, die Schafherde genau im Blick zu haben und hinter der Herde zu arbeiten. So treiben sie die Schafe vor sich her, anstatt sie klassisch zu hüten. Typisch sind auch die geduckte Haltung und das Schleichen. Akina ist jedoch recht ängstlich und kann sich nicht gegen Böcke oder sehr willensstarke Mutterschafe durchsetzen. Trotzdem unterstützt sie mich bei der Arbeit mit den Schafen, und wenn es einmal nicht klappt, kommt Dino zur Unterstützung. Zusammen haben wir bisher jede Schwierigkeit gemeistert.

Hund Marik Marik ist mein Nachwuchstalent. Der junge Rüde ist ein reinrassiger Altdeutscher Hütehund vom Schlag Harzer Fuchs und stammt direkt aus der Zucht eines erfahrenen Schäfers. Er zeigt bereits großes Potenzial in der Hütearbeit und entwickelt sich vielversprechend. Mit seinem wachen Verstand und seinem natürlichen Talent bringt er beste Voraussetzungen mit, um in die Pfotenstapfen der erfahrenen Hütehunde zu treten.

Hunde Hexe und Cookie Hexe und Cookie sind meine beiden Herdenschutzhunde und rund um die Uhr bei der Herde im Einsatz. Ihre Aufgabe ist es, die Schafe zuverlässig zu bewachen und sie vor potenziellen Gefahren zu schützen. Cookie ist ein Kangal-Alabai-Mischling, während Hexe ein reinrassiger Kangal ist. Beide sind bestens an das Leben draußen angepasst und nehmen ihre Aufgabe mit großer Ernsthaftigkeit wahr. Sie sind nicht nur ein wichtiger Schutz für meine Herde, sondern auch ein beruhigendes Element für die Schafe.